Vivala engagiert sich seit über dreissig Jahren in der Ausbildung von erwachsenen Menschen, insbesondere QuereinsteigerInnen. In diesem Interview berichtet Andrea von ihren Aufgaben im Alltag. Sie arbeitet seit bald einem Jahr im Vivala und ist als Quereinsteigerin auf einer Wohngruppe für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung gestartet.
Liebe Andrea, wieso hast du dich damals, vor bald einem Jahr beworben?
Ich will mit Menschen arbeiten und mache das auch sehr gerne. Ich bin gerne hilfsbereit. Vorher habe ich in einem Büro gearbeitet, zuvor lange mit Kindern und auch älteren Menschen. Bereits 2016 habe ich im Projekt Hängematte im Kinderbereich in den Ferien im Vivala gearbeitet. Zuerst kam es mir gar nicht in den Sinn, dass ich mich hier einfach bewerben kann. Ich erfuhr durch eine Kollegin, die auch hier arbeitet, dass es möglich ist, im Vivala als Quereinsteigerin zu starten und dann einen SRK-Kurs oder eine verkürzte Lehre zu absolvieren, um mich weiter zu qualifizieren.
Was macht für dich die Arbeit auf der Wohngruppe aus?
Hier bist du mittendrin im Leben! Das Team ist super, fast wie in einer Familie. Ich war bisher noch nie in einem so guten Team.
Welche Tätigkeiten erledigst du?
Ich mache fast alles, wie die anderen auch. Man traut mir etwas zu. Damit wachse ich an den Aufgaben und am Vertrauen, das ich erhalte. Ich begleite erwachsene Menschen durch den Tag, begleite sie morgens beim Aufstehen, unterstütze sie bei der Körperpflege, bei Mahlzeiten und auch in der Freizeit. Das macht mir grosse Freude! Ich gehe sehr gerne mit ihnen laufen, hinaus an die frische Luft oder auch mal auf den Spielplatz. Einige der Erwachsenen schaukeln sehr gerne. Und da unterstütze ich sie bei diesem Wunsch.
Was sind deine persönlichen Highlights beim Arbeiten?
Vor einigen Wochen haben wir eine Ferienwoche in Urnäsch organisiert. Mit meiner Kollegin und zwei Erwachsenen haben wir richtig gute Tage erlebt. Die Menschen mit Beeinträchtigung waren sehr entspannt. Sie konnten ihre Ferien richtig geniessen. Wir gingen viel raus, assen gut. Sie konnten lange ausschlafen. Wir machten Ausflüge. Die Ferienwohnung war barrierefrei und so konnten sich alle gut bewegen.
Was empfiehlst du jemanden, der auch «quereinsteigen» will?
Versuchs einfach! Frag unverbindlich in einer Institution an. Sei nicht schüchtern. Mehr als «Nein!» wirst du nicht hören. Bewirb dich blind, geh schnuppern, sei neugierig. Lass dich auf die Menschen ein, die du kennenlernen wirst!
Danke dir, liebe Andrea für das Gespräch!