Cindy schreibt in ihrem Bericht über die Ferienwoche, die eine Gruppe von Menschen mit Beeinträchtigung mit ihren Begleitpersonen im Mai gestaltet hat.
Am Samstag, dem 4. Mai 2024 war es nach intensiver Planung so weit: Wir starteten gegen Mittag mit drei Fahrzeugen vom Vivala aus in Richtung Berner Oberland. Nach der langen Fahrt machten wir einen Stopp in Interlaken, um für die kommenden Tage für ausreichend Verköstigung zu sorgen, bevor wir in unser Feriendomizil fuhren.
In Iseltwald angekommen, packten wir rasch alles aus und verstauten Gepäck und Gegenstände. Es wurde schnell sichtbar, dass einige der Feriengäste «Wiederholungstäter» sind und sich von früheren Ferienaufenthalten gut im Haus auskennen. Jedoch auch alle anderen fühlten sich rasch wohl und fanden sich zurecht.
Nach einer kurzen Pause und Besichtigung des Ferienhauses ging es ab zum Kochen in die grosse Küche im Untergeschoss. Da Simon an diesem Tag Geburtstag feierte, gab es, wie von ihm gewünscht Bratwürste mit Brot und Salat. Weil es regnete, kamen diese leider nicht vom Grill. Trotzdem schmeckten sie ausgezeichnet und alle freuten sich über die Feier und den gelungenen ersten Abend. Zufrieden und müde liessen wir den Tag ausklingen.
Am Sonntag war früh Tagwach. Nach unserem ausgiebigen Brunchbuffet, welches wir die ganze Woche so beibehielten, machten wir uns für den ersten Ausflug bereit. Dieser führte uns bei wechselhaftem Wetter zur Aareschlucht. Alle Höhepunkte der Schlucht waren barrierefrei zugänglich, die Pfade am Fluss abenteuerlich. Auch gab es einiges durch das Lesen der Tafeln zu lernen und entdecken. Der Rückweg führte durch den Souvenirshop, wo einige Andenken erblickt und gekauft wurden. Anschliessend erfrischten wir uns im Restaurant, bevor wir den Rückweg antraten.
Zurück im Lagerhaus gönnten wir uns zum Abendessen einen Spaghettiplausch.
Da sich das Wetter am Montag kalt und regnerisch zeigte, beschlossen wir, spontan das naheliegende Einkaufszentrum zu besuchen. Wir verbrachten den Nachmittag mit shoppen. Die Vielfalt der Geschäfte war wirklich gross. Die einen oder anderen Taschengelder schwanden dementsprechend dahin. Die Freude in den Gesichtern über die neuen Errungenschaften waren nicht zu toppen. Während unserer Pause mit Kaffee und Snacks stärkten wir uns für den bevorstehenden Einkauf für das Abendessen. Allesamt machten wir mit viel Spass und Gelächter die Migros unsicher, bevor wir zum grossen Pizzabacken im Haus übergingen, welches genaustens von Küchenchef Marcel überwacht wurde.
Der Dienstag begann mit Dauerregen, welcher sich auch den Rest des Tages nicht verabschieden wollte. Deshalb gingen wir es gemütlich an und – schliefen aus. Den Nachmittag verbrachten wir in der nahen Umgebung und bestaunten bei einem Spaziergang das wunderschöne Iseltwald. Da die Bäuche auch bald schon knurrten, starteten wir zeitnah mit dem Kochen. Diesmal war Alfred mit dabei, der erst alles kostete, bevor das Abendessen mit dem Warenlift hochgeschickt werden konnte. Auch Martin zeigte sich geschickt beim Helfen in der Küche und freute sich über das Bedienen des Liftes und Drücken der Klingel. Die Klingel war ein tägliches Highlight und wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Küche und Erdgeschoss. Abends mussten wir uns von Vlera und Sadik verabschieden, welche ihre Heimreise in die Ostschweiz antraten, durften uns jedoch über die Ankunft von Oksana und Joel freuen, die nachts zu uns stiessen.
Da es auch am Mittwoch mehrheitlich regnete, beschlossen wir nachmittags das Tropenhaus in Frutigen zu besuchen. Als alle zur Abfahrt bereit waren, mussten wir jedoch feststellen, dass unser Bus ein Ölleck hatte und nicht mehr fahrtauglich war. Beinahe alle nahmen es mit Humor und beobachteten gespannt, wie dieser abgeschleppt wurde. Zudem wurde die Stimmung aufgeheitert, indem sich endlich die Sonne zeigte und so nichts mehr im Wege stand das Wetter im Garten zu geniessen. Nach so viel Action besuchten wir zum Abendessen das Restaurant vom Strandhotel in Iseltwald und liessen es uns gut gehen. Früher als geplant fand das Wiedersehen mit Sadik statt, da er uns einen neuen Bus brachte.
Bei Sonnenschein am Donnerstag stiessen Rolf und Svenja vom Rösslihof zu uns und bereicherten unsere Truppe. Alle freuten sich und es wurden bald erste Freundschaften geknüpft. Gemeinsam besichtigten wir Brienz und flanierten am See entlang. Auch ein gutes Glace im Restaurant mit Blick auf den See liessen wir uns nicht entgehen.
Auch der Freitag wurde von viel Sonnenschein begleitet und zeigte das Dörfchen in seiner vollen Pracht. Anschliessend fuhren wir mit dem Schiff von Iseltwald an den Giessbachfällen vorbei. Während unseres Aufenthaltes in Brienz, welches es allen sehr angetan hatte, genossen wir die Sonne direkt am See bei guten Gesprächen und einem kühlen Getränk. Nach der entspannten Rückfahrt liessen wir bei gutem Essen den letzten Abend ausklingen und die Woche Revue passieren. Alle Beteiligten sind sich einig, dass es ein erfolgreiches und von guter Stimmung begleitetes Lager war.
Am Samstag klingelte der Wecker schon früh, denn es war packen angesagt. Um 11:30 Uhr traten wir im Konvoi die Heimreise an und kamen schliesslich wieder im Vivala an.